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Gottesdienste auf JAT (Achim Fischer, JAT-SG)

Je nach der gewählten Form des JAT Einsatzes ist die JAT Gruppe entweder einen oder zwei Sonntage in der Gemeinde zu Gast. Dementsprechend stellt sich die Frage, welche Stellungen haben die Gemeindegottesdienste in der JAT – Woche, welche Möglichkeiten der Gestaltung gibt es und wie könnte ein gelungener Gottesdienst aussehen. In diesem Beitrag sollen die auf JAT - Einsätzen gängigen Modelle vorgestellt und die dabei gesammelten Erfahrungen zusammengetragen werden. Wichtig ist dabei, sich bewusst zu machen, dass, auch wenn einige der Gemeindemitglieder an den JAT-Abenden teilnehmen und sich während des Einsatzes als Mitarbeiter einbringen, doch der Gottesdienst der Zeitpunkt ist, an dem wirklich Gemeinde und JAT-Gruppe aufeinandertreffen. Ziel ist es also, dass sich hierbei keine der Gruppen fremd fühlt

Der Gottesdienst am ersten Sonntag

Bedingt von der Struktur der JAT-Woche findet dieser Gottesdienst in einer Kirche statt, in der sich rein optisch noch nicht viel von JAT – Woche zeigt, da der Umbau und die Dekoration der Kirche meist erst Sonntag Nachmittag stattfindet. Dieser Gottesdienst zählt für Teilnehmer und Team noch zur Phase des Ankommens, viele sind mit den Gedanken und Gefühlen noch zuhause, einige haben vielleicht Angst, ob sie den Anforderungen der Woche gewachsen sind, ob sie sich in die Gruppe einfinden werden und vieles mehr. Deswegen ist es schön, wenn dieser Gottesdienst eben auch keine großen Anforderungen an die Gruppe stellt, sondern etwas ist, zu dem die Gruppe einfach nur eingeladen ist. Normalerweise wird dieser Gottesdienst vom Pastor vor Ort gestaltet, wobei häufig die JAT Gruppe kleinere Teile der Mitgestaltung übernimmt wie Liedbegleitung, Schriftlesung, …. dies erlaubt der Gemeinde, die vielen jungen Menschen, die sie beherbergen wird, kennen zulernen und stimmt darauf ein, dass in der kommenden Woche einiges doch anders laufen wird als gewohnt. Der Gottesdienst soll aber auch zeigen, dass das, was die Woche über in der Gemeinde passiert, Teil des Gemeindelebens und nicht losgelöst vom Gemeindealltag ist. So ist dieser Gottesdienst quasi eine Art gemeinsamer „Kick-Off“ für Gemeinde und Gruppe in dem auch ganz bewusst Gottes Segen für die Einsatzzeit erbeten wird.

Schön ist es, wenn im Anschluss an den Gottesdienst noch etwas Zeit bleibt, in der sich Gruppe und Gemeinde auch persönlich kennen lernen kann, so bietet zum Beispiel ein anschließender Kirchenkaffe die Möglichkeit zu Gesprächen. Gute Erfahrungen wurden auch mit einem gemeinsamen Gemeindemittagessen gemacht.

Wichtige Elemente:

Das beschriebene Gottesdienstmodell hat sich auf den JAT-Einsätzen etabliert und die erhaltenen Rückmeldungen zeigen, dass diese Art der Gestaltung zu sehr schönen und gelungenen Gottesdiensten führt.

Der Gottesdienst am zweiten Sonntag (Abschlussgottesdienst)

Wird ein JAT – Einsatz von Freitag/Samstag bis Sonntag durchgeführt, hat dies den Vorteil, dass man den Einsatz zusammen mit der Gemeinde in einem weiteren Gottesdienst beschließen kann. Zusammen mit dem ersten Sonntag bildet dieser eine Art Rahmen für die Woche. In diesem Gottesdienst kann bewusst noch einmal Gott für die gemeinsame Zeit und das Erlebte und Erfahrene gedankt und die Teilnehmer mit Gottes Segen wieder nach Hause geschickt werden. Zudem bietet er die Möglichkeit, der Gemeinde zu zeigen, was die Woche so passiert ist. Normalerweise liegt hier die Hauptgestaltung beim JAT-Team, oft in Zusammenarbeit mit dem Pastor vor Ort. Schön ist es auch noch mal die Möglichkeit zu persönlichen Begegnungen zwischen JAT-Gruppe und Gemeinde zu schaffen, z.B. indem sich der Bar-WS mit einigen motivierten Teilnehmern um eine Art JAT-Kirchenkaffee kümmert.

Wichtige Punkte:

Im Folgenden werden die „typischen“ Gestaltungsarten des Abschlussgottesdienstes vorgestellt und die Vor- und Nachteile beleuchtet.

Der Best-of-Gottesdienst:

Die Idee des Best-of Gottesdienstes ist, die vergangene Woche in Form von besonders gelungenen Beiträgen noch einmal Revue passieren zu lassen. Ganz klassisch beginnt man dabei beim ersten offenen Abend und geht anhand der verschiedenen Beiträge und geführt von der Moderation durch die Woche. Pro Abend werden dabei je nach Dauer und Länge zwischen zwei und vier Beiträgen aufgeführt. Die Moderation gibt einen Einblick in die verschiedenen Themen, mit denen sich die Gruppe die Woche über beschäftigt hat. Eine Verkündigung/Predigt, meist mit Bezug auf das Oberthema und die nahende Heimreise, rundet das Ganze ab.

Vorteile:
Nachteile:

Gottesdienst mit JAT-Thema

Bei dieser Form wird der Gottesdienst unter ein bestimmtes Thema gestellt. Oft ist dies eines der während der Woche nicht behandelten JAT-Unterthemen. Ein biblischer Impuls führt Samstag in das Thema ein und die Teilnehmer verteilen sich, wie unter der Woche auch, in die verschiedenen Workshops, die für Sonntag einen Beitrag ausarbeiten und proben. Für gewöhnlich ist dieser deutlich kürzer als die Beiträge für die offenen Abende, um den Gottesdienst und auch die Vorbereitungszeit nicht zu lang werden zu lassen.

Vorteile:
Nachteile:

Nicht Best-Of, sondern „Exklusiv“ oder "Deja-Vu"

Dieses Modell versucht die Nachteile des „Best-Of“ Gottesdienstes auszugleichen und trotzdem möglichst viel von der Kreativität und der Dynamik der Woche in den letzten Sonntagmorgen zu bringen – ohne wie beim Gottesdienst mit erneutem JAT-Thema die Gruppe am Samstag mit Vorbereitungen für einen neuen Beitrag zu belasten. Die Idee ist, die klassische Form des Gemeindegottesdienstes beizubehalten, aber gezielt die JAT – Elemente einzubauen, zum Beispiel die Lieder die die Woche über wichtig waren (begleitet von JATlern), eventuell ein Theaterstück oder eine Pantomime als Anspiel, der Segen des Abendschlusses als Segen, …. – das ganze aber ohne den Anspruch, jeden Workshop bzw. jeden Teilnehmer einbauen zu müssen. Gute Erfahrungen wurden auch damit gemacht, einen JAT-Teilnehmer, der zum ersten Mal dabei ist – zum Beispiel jemand aus der Gemeinde – über seine Erfahrungen berichten zu lassen, z.B. in Form eines Interviews. Normalerweise wird dieser Gottesdienst in Zusammenarbeit mit dem Pastor/der Pastorin vor Ort vorbereitet.

Vorteile:
Nachteile:

Hinweis

Wichtig ist es festzuhalten, dass mit allen oben beschriebenen Gottesdienstvarianten schon sehr schöne Abschlussgottesdienste durchgeführt wurden und das es prinzipiell kein „bestes“ Modell gibt. Aufgrund der vielen Rückmeldungen die wir in der Spurgruppe erhalten und der oben beschriebenen Probleme tendieren wir allerdings dazu, die als „nicht Best-Of, sondern Exclusiv“ beschriebene Variante zu empfehlen. Diese erscheint uns einfach als die rundere und schlüssigere Art, diesen Gottesdienst zusammen mit der Gemeinde zu feiern und die JAT-Woche im Namen Gottes zu beschließen.