Der Extreme Workshop ist ein Exot unter den Workshops, der zum „Standard- Programm“ auf JAT eine interessante Ergänzung darstellen kann. Wie der Name schon sagt, ist er allerdings etwas „extrem“ und deshalb sollte man sich schon ein paar Dinge durch den Kopf gehen lassen, bevor man ihn auf einem Einsatz installiert.
Vielleicht könnte man auch „Überraschungs- Workshop“ sagen, denn es geht um Elemente, die gewollt „überraschend“ sind. Üblicherweise taucht daher der Extreme auch nicht im offiziellen Ablauf eines JAT- Abends auf.
Sehr beliebt bei „Extrem- Workshoplern“ sind „Überfallaktionen“ bei denen die Moderation oder auch (meist ausgewählte) Leute aus dem Publikum „überrascht“ werden. Meist werden dann auf der Bühne mit den „Kandidaten“ Dinge veranstaltet, die von lustigen Spielchen über schminken, verhören, fesseln bis hin zur „Schein- Exekution“ reichen können, wobei es nicht immer ein „Schocker“ sein muss, der „überrascht“, sondern durchaus auch witzig sein darf.
Gerne tauchen bei diesen „Überfällen“ vermummte Gestalten, Henker, Richter, der Sensenmann oder andere „Freaks“ auf. Die Aktionen können eben durch das Überraschende bzw. das „an die Grenze gehen“ aufhorchen lassen und so evtl. einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Publikum mit einzubeziehen.
Auf einem Jugendgottesdienst zum Thema Buße und Umkehr wurden so beispielsweise verschiedene Menschen (Mitwirkende und Publikum) vor einen „Richter“ geführt und ihnen unterschiedliche „Sünden“ als Schilder um den Hals gehängt. Die Message dabei war, zu verdeutlichen, dass wir alle Menschen mit Schwächen bzw. Sünden sind und Vergebung bzw. Erlösung nötig haben.
Passend musikalisch untermalt und auch sonst schön ausgestaltet können solche Aktionen in der Tat auch entsprechend beeindrucken und das Thema des Beitrags kann dabei in der Verkündigung aufgegriffen werden oder einfach zum nachdenken anregen.
Der Extreme kann also durch Provozieren und Überzeichnen, schlichtweg durch das Element der Überraschung, ein Thema anders aufgreifen bzw. Aspekte verdeutlichen.
Damit dies aber konstruktiv geschieht und nicht damit endet, dass Grenzen sinnlos überschritten, Aktionen einfach nur doof sind oder schlichtweg das Ganze in die Hose geht, müssen auf jeden Fall ein paar „Spielregeln“ beachtet werden:
Ganz grundsätzlich sollte noch gesagt werden, dass auch andere Workshops „überraschende“ Elemente einbringen können. Aktionen mit Publikum können z.B. ganz toll von einem Interaktions- WS gemacht werden. Auch Theater und Moderation kann provozieren. Der All Inklusive WS hat viele Möglichkeiten, einfach mal was anderes zu machen, dass nicht schon durch andere WS geleistet wird. So könnte man fortfahren und bei den meisten Workshops „extreme“ bzw. „überraschende“ Ideen entwickeln.
Dies alles sollte man sich vor Augen führen, wenn man über einen Extreme Workshop auf einem JAT- Einsatz nachdenkt.